Das Clubhaus, der neue Hartplatz und das Deutsche Finale (1960 – 1979)

1960 gelang dem HCL mit dem Gewinn der württembergischen Meisterschaft in der Halle ein Hattrick. Das Endspiel gegen den Lokalrivalen TSV Ludwigsburg wurde knapp mit 4:3 Toren gewonnen. Überragender Spieler war der damals 18 jährige Peter Kranich, der allein im Endspiel 3 der 4 Treffer zum Sieg beisteuerte.

1961 sollte ein wichtiges Jahr für den HCL werden. Am 14. April beschloss der Gemeinderat die Anlage von 2 Hockeyplätzen (1 Hartplatz, 1 Rasenplatz) für den HCL. Die Ausschreibungen gingen hinaus, Besprechungen folgten und Besichtigungsfahrten zu anderen Sportfeldern fanden statt. Langsam aber stetig wurde das Projekt durch die Dienststellen der Stadtverwaltung vorangetrieben. Ziel war die Eröffnung der Anlage im Jahr 1962 pünktlich zum 50-jährigem Bestehen.

Spielszene von 1961: HCL – HC Heidelberg (0:1) am 15.04.1961

Spielszene von 1961: HCL – HC Heidelberg (0:1) am 15.04.1961

1962 war es dann soweit. Nach dem Beschluss zum Bau der beiden Hockeyplätze gab es im Jahr 1961 wieder einen Grund zu feiern. Eine neue Vereinsanlage mit einem Hartplatz sowie einem Rasenplatz konnte rechtzeitig zum 50-jährigen Bestehen in Betrieb genommen werden.

Neuer Hartplatz Ludwigsburg 1961

Der neue Hartplatz, dort wo heute der Kunstrasenplatz liegt, und seine feierliche Einweihung (Ludwigsburg 1961)

Zur Anlage fehlte jetzt nur noch ein neues Vereinsheim. Dies sollte an der freien Ostseite stehen. Doch ein erstes Baugesuch im Jahr 1964 hatte keinen Erfolg. 1967 wurde ein zweiter Versuch gestartet. Im März 1967 wurde die Baugenehmigung erteilt. Im September 1967 konnte bereits Richtfest gefeiert werden. Der Winter wurde intensiv für die weiteren Arbeiten genutzt und die feierliche Einweihung erfolgte bereits am 9. März 1968. Es sollte erwähnt werden, was auch damals nicht selbstverständlich war: Wurden doch 50% der Kosten von den Mitgliedern durch Eigenleistungen gedeckt.

1961: Der neue Hartplatz wird eingeweiht

1961: Der neue Hartplatz wird eingeweiht

1985 wurden die zusätzlichen Dusch- und Umkleideräume zusammen mit dem damaligen Geschäftszimmer errichtet. Später wurde der Clubraum mit einer Küche erweitert.

Das Clubhaus des HCL 1968

Das Clubhaus des HCL 1968

Doch zurück ins Jahr 1962. In diesem Jahr wurde unter anderem auf Antrag des HCL die Durchführung einer Hallenmeisterschaft beschlossen. Und auch die sportlichen Erfolge blieben nicht aus. Der HCL errang 1962 erneut die württembergische Feldmeisterschaft.

Feldmeisterschaft 1961/62 und zum ersten Mal in einem deutschen Endspiel

Feldmeisterschaft 1961/62 und zum ersten Mal in einem deutschen Endspiel

Sowohl in der Halle als auch auf dem Feld wurde nach dem Abschlus der württembergischen Punktspielrunden an den deutschen Meisterschaften teilgenommen.

In der Zwischenrunde hatte man Heimrecht gegen den deutschen Rekordmeister HTC Uhlenhorst Mühlheim. Dieser wurde vor einer Rekordkulisse mit 1200 Zuschauern mit 2:1 Toren nach Hause geschickt. Somit erreichte erstmalig ein württembergischer Verein die Vorschlussrunde zur „Deutschen“. Diesmal musste man in den hohen Norden nach Hamburg reisen. Doch auch Klipper Hamburg konnte die Ludwigsburger nicht aufhalten. Der HCL kehrte mit einem 3:2 Sieg heim. Das Endspiel war erreicht. Gegner war der Titelverteidiger Berliner HC.

Auf dem Feld hatte Fortuna ein Einsehen und man konnte sogar Heimrecht im Endspiel genießen. Was für ein Ereignis für Ludwigsburg! Doch eine Niederlage mit 0:3 Toren gegen den Berliner HC machte den Traum von einem Titelgewinn zunichte.

Spielszene aus dem Endspiel um die Deutsche Meisterschaft am 16.06.1962 gegen den Berliner HC

Spielszene aus dem Endspiel um die Deutsche Meisterschaft am 16.06.1962 gegen den Berliner HC

1968 stand der HC Ludwigsburg wiederum in einem Finale um die Deutsche Meisterschaft. Gegner war diesesmal die HG Nürnberg. Doch auch in der Halle sollte der Traum vom Gewinn einer Deutschen Meisterschaft nicht in Erfüllung gehen. Man unterlag mit 6:9 Toren. Der abendliche Empfang in Ludwigsburg war dennoch überwältigend.

Aufstieg in die Bundesliga 1969 (Feld) und Jugendtraining 1969: Damals wie heute: "Ein wichtiger Bestandteil des Vereinslebens ist die Jugend!"

Aufstieg in die Bundesliga 1969 (Feld) und Jugendtraining 1969: Damals wie heute: “Ein wichtiger Bestandteil des Vereinslebens ist die Jugend!”

1969: Die Hockey-Bundesliga wird gegründet. Der HCL ist mit dabei. Grundlage war der Titelgewinn der letzten württembergischen Feldmeisterschaft.

Mit dem Thema Bundesliga begann eine neue Ära in der Vereinsgeschichte. Durch eine gute Vorbereitung wurde gleich in der ersten Runde ein 3. Platz belegt.

Einen sportlichen wie auch gesellschaftlichen Höhepunkt gab es im Jahre 1969 durch den Besuch der kanadischen Nationalmannschaft zu verzeichnen. Die Nordamerikaner befanden sich auf einer Europareise und machten auf der Reise zu einem vorolympischen Turnier in München Station in Ludwigsburg. Die freundliche Aufnahme durch den HCL überraschte die kanadischen Gäste sehr angenehm. Die Gastfreundschaft hatte jedoch seine Grenzen, denn den sportlichen Vergleich entschied der HCL mit 2:1 Toren für sich.

In der Zwischenzeit hatte Horst Ruoss die Trainerarbeit übernommen. Neue Ideen gaben dem Ludwigsburger Spiel frische Impulse. So wurde am Ende der Bundesligaserie ein sehr guter 4. Platz belegt.

Die württembergischen und süddeutschen Hallenmeisterschaften 1971/72 standen unter dem Motto Hallenbundesliga. Wie schon 1969 auf dem Feld war der inzwischen 14. Württembergische Hallentitel Grundlage zur Qualifikation einer neu gegründeten Hallenbundesliga 1972/73. Mit einem Sieg gegen die Mannschaft aus Ulm sicherte man sich den letzten noch zu vergebenden Platz aus dem Süden für die neue Liga. So war man Gründungsmitglied sowohl in der Feld- als auch in der Hallenbundesliga.

Hallen-Bundesliga-Mannschaft und Württembergischer Hallenmeister 1971/72 und (Hintere Reihe von links: Trainer Ruoss, Hafner, Jung, Brandstetter, Reisser, Lümmen, Gündera. Vordere Reihe von Links: Kranich, Tränkle, Dieterich, Simon, Bühler)

Hallen-Bundesliga-Mannschaft und Württembergischer Hallenmeister 1971/72 und (Hintere Reihe von links: Trainer Ruoss, Hafner, Jung, Brandstetter, Reisser, Lümmen, Gündera. Vordere Reihe von Links: Kranich, Tränkle, Dieterich, Simon, Bühler)

1977 musste der HCL sich von der Bundesliga sowohl im Feld als auch in der Halle wieder verabschieden. Die goldenen Zeiten sollten trotz großer Anstrengungen vorerst vorbei sein.

Im Jahr 1979 ging ein Wunsch vieler Vereinsmitglieder in Erfüllung. Drei Tennisplätze konnten ihrer Bestimmung übergeben werden.

Was sonst noch in den Jahren 1960 bis 1979 von Bedeutung war:
Stundenlohn Arbeiter 10,40 DM Rekorde: 100 m 9,9 sec Jim Hines (USA) 1968
1 kg Fleisch 10,15 DM 10 kg Kartoffeln 6,44 DM (Angaben Stand 1975)