Gründung, Findung und Rahmenprogramme (1912 – 1919)
Dieser Bericht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Vieles kann auch detailliert in den bereits erschienenen Vereinschroniken (40, 50, 60, 75, 90 und 100 Jahre HCL) nachgelesen werden. Als Gründungstag ist der 23. März 1912 ausgewiesen. 17 Gründungsmitglieder listet das Protokollbuch aus. Schon ein halbes Jahr zuvor war ein erfolgloser Versuch gestartet worden, um den Hockeysport in Ludwigsburg zu etablieren. Als erster Spielleiter konnte durch Vermittlung vom Realschullehrer Bunz Prof. Weinmann gewonnen werden, der bereits durch längere Praxis eine ausgereifte Technik im Spiel vorweisen konnte. Außerdem lud man angesehene Persönlichkeiten ein, aber nur Oberreallehrer Dr. Bauer vom Ludwigsburger Gymnasium erschien, um einen Vortrag über den Hockeysport (natürlich in der Auffassung der damaligen Zeit) zu halten. Schon damals lief also eine erfolgreiche Vereinsarbeit anfangs nur über den „Weg Schule“. Zu Beginn nannte sich der Club zeitgemäß „Freundschaftsbund Hockey“. Den Namen 1. Hockeyclub Ludwigsburg nahm der Verein schon kurze Zeit später an. Natürlich mussten Statuten aufgestellt werden. Und was wäre ein Sportclub ohne Vereinswappen und Mitgliedsausweise?
Ein weiterer wichtiger Punkt konnte mit der Wahl eines Sportplatzes ebenfalls rasch gelöst werden. Über den Gemeinderat bei der Stadtökonomieverwaltung konnte eine Genehmigung zur Benutzung der „Planie“ jeweils an Donnerstag- und Samstagabenden erwirkt werden. Die Planie ist heute ein Teil des Blühenden Barocks. Sportkleidung war nicht selbstverständlich. Einige Mitglieder hatten eine „gewisse Abscheu“ gegen eine einheitliche Spielkleidung. Schließlich wurde aber doch die Anschaffung einer einheitlichen Sportbekleidung in Erwägung gezogen. Bereits am 17. Mai 1912 fand ein erstes offizielles Wettkampfspiel statt. Gegner war der Kraftsportverein Stuttgart. Das Spiel endete übrigens mit 0:0 Toren.
Freizügig für damalige Zeiten war im Gründungsjahr 1912 ein Vermerk des Schriftführers, wonach Dr. Bauer ein Zusammenspiel mit den Damen der höheren Töchterschule, die dem gleichen Sport huldigten, für möglich hielt. Der Spielbetrieb war zu den Gründerzeiten noch bescheiden. Auch wurde der Sport nicht so ernst genommen, sonst wären zwei nachfolgende Anzeigen in der damaligen Ludwigsburger Zeitung nicht erschienen: Geselligkeit wurde in der damaligen Zeit groß geschrieben. Das Programm des 1. Stiftungsfestes ist in mehreren Exemplaren erhalten geblieben.
Mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges kam das Clubleben zum Erliegen. Erst im Jahr 1919 wurde der Versuch unternommen, das Clubleben wieder in Gang zu bringen. Doch mangels Platz musste man dem VFB Ludwigsburg beitreten. Das erste öffentliche Auftreten war am 28.08.1919. Es war wohl kaum mehr als ein Trainingspiel zwischen der I. und II. Mannschaft. Im September 1919 wurden wieder offizielle Wettkampfspiele ausgetragen. Gegner waren diesmal die Stuttgarter Kickers. Das Spiel endete mit 1:1 Toren. Zahlreiche Zuschauer verhalfen zu einem Eintrittsgeld von 100,- Mark wie ein früher Chronist stolz vermerkte.
Was sonst noch in den Jahren 1912 bis 1919 von Bedeutung war: Stundenlohn Arbeiter 0,66 Mark 10 kg Kartoffeln 3,30 Mark (Angaben Stand 1913) 1 kg Fleisch 3,00 Mark Rekorde: 100 m 13,1 sec Nina Popowa (Rus) 1913 Die Damen kommen ins Spiel (1920 – 1939)
Höhepunkt der ersten Zeit beim VFB Ludwigsburg war eine Wohltätigkeitsveranstaltung zugunsten der Opfer des Oppauer Explosionsunglückes im Jahr 1920. Auf dem Arsenalplatz wurde unter den Klängen der Garnisonsmusik vor ca. 1000 bis 2000 Zuschauern (unterschiedliche Angaben in den bisherigen Chroniken) ein Sieg gegen den Ruderclub Heidelberg errungen.
1921 verließ man den VFB Ludwigsburg und es konnte unter dem neuen Namen RSV Ludwigsburg wieder ein eigenes Clubleben eingeführt werden. Doch die Sorgen der Menschen im Inflationsjahr 1923 und ein „Verfall“ der treibenden Kräfte sorgte wieder für ein Untertauchen der Hockeysports in Ludwigsburg.
1925 ist ein kurzes Aufleben des Vereinslebens zu verzeichnen. Neue und junge Hockeybegeisterte sowie einige Ältere fanden sich zusammen. Unter dem Dach des RSV Ludwigsburg wurde eine Mannschaft aufgestellt und ein Trainings- und Spielbetrieb (Freundschaftsspiele) organisiert. Geldsorgen sowie Personalsorgen erzwangen ein weiteres Mal den Wechsel zum VFB Ludwigsburg im Winter 1925/26.
Im Januar 1926 wurde der Grundstein für einen regen Spielverkehr mit allen württembergischen Mannschaften mit einem Spiel gegen den SV Tübingen gelegt. Auch gab es rege Reisetätigkeiten über Ostern und Pfingsten zu Mannschaften aus Neunkirchen, München, Konstanz und Nürnberg zu vermelden. 1927 wuchs die Anzahl der Hockeyspieler derart an, dass eine 2. Herrenmannschaft gestellt werden konnte.
Einfach waren die Zeiten damals nicht. Unter dem Druck der wirtschaftlichen Verhältnisse konnten nicht alle Spieler die finanziellen Mittel für den Spielbetrieb aufbringen. Die besser situierten Spieler halfen jedoch die finanziellen Lücken zu schließen. Die Beschaffung von Schlägern war damals ein besonderes Problem. Doch Hilfe in Form von Eigenbau half auch diese Hürde zu überwinden.
Die Unterlagen aus den 30er Jahren sind nicht vollständig, da viele Aufzeichnungen dem 2. Weltkrieg zum Opfer fielen. Doch nachfolgende Ereignisse sind überliefert worden.
Im Jahr 1932 sah sich die Hockeyabteilung neuen Aufgaben gegenüber. Das Interesse am Hockeysport brachte das weibliche Geschlecht in Bewegung und so dauerte es nicht lange, bis erstmals eine Damenelf aufgestellt werden konnte. Ihr erstes Spiel bestritt die Damenmannschaft am 22.05.1932. Gegner war Eintracht Stuttgart, die die junge Mannschaft mit 0:5 Toren förmlich überrannte. Der Damenmannschaft war jedoch nur ein kurzes Leben beschieden. 1934 wurde sie wieder aufgelöst, da zu viele Spielerinnen infolge Verheiratung und aus beruflichen Gründen den Hockeyschläger in die Ecke stellten.
Zu Beginn des neuen Jahrzehnts sind auch die ersten Bemühungen um den Aufbau einer Jugendmannschaft zu verzeichnen.
Doch es sollte noch einige Jahre dauern, bis eine konstante Jugendarbeit möglich war.
Differenzen mit dem Verband führten zwischen 1935 bis 1937 zu einem zeitweiligen Austritt der Abteilung. Im genannten Zeitraum konnten folgerichtig auch keine Wettkampfspiele durchgeführt werden.
1937 schloss man Frieden und trat dem Verband wieder bei. 1938 wurden schließlich Verbandsspiele eingeführt. Damit traten Freundschaftsspiele etwas in den Hintergrund, denn die Pflichtspiele gegen württembergische Vereine wurden nun turnusmäßig durchgeführt.
Im Zuge der Zusammenlegung von Turn- und Sportverein ging der VFB in der neugegründeten SpVgg 1907 Ludwigsburg auf. Der neue Verein übernahm auch die Hockeyabteilung. Das sportliche Leben konnte somit weitergehen.
Aber nicht nur Spiele und Veranstaltungen zur Geselligkeit wurden durchgeführt. Auch zu Großveranstaltungen, wie z. B. der Einweihung des neuen Stadions musste man eine Abordnung der Hockeyabteilung schicken.
Was sonst noch in den Jahren 1920 bis 1939 von Bedeutung war: Stundenlohn Arbeiter 0,78 Reichsmark Rekorde: 1.500 m 3,51 min. O. Peltzer (Ger) 1926 1 kg Fleisch 1,60 Reichsmark Weitsprung: Jesse Owens (USA) 8,13 m (1935) Kriegsjahre und Wiederaufbau, Abonnement auf die Meisterschaft (1940 – 1959)
1939 wurde bereits von den Vorboten des 2. Weltkrieges überschattet. Viele Sportler wurden in der Folgezeit zum Militärdienst eingezogen. Dennoch konnte der Sportbetrieb bis in das Jahr 1944 erfolgreich aufrechterhalten werden. Das galt insbesondere für den Jugendbereich, deren Anfänge ins Jahr 1938 zurückreichten. 1941 endete der Spielbetrieb der Aktiven vorläufig, so dass nur noch die Jugend einen Spielbetrieb durchführte. Diese konnten trotz der Not der Zeit Erfolge aufweisen, wie z. B. 1942 und 1944 mit dem Erringen der Württembergischen Meisterschaft.
Zahlreiche Spieler standen während der Kriegszeit in der württembergischen Auswahl. Selbst 1944 wurden noch Spiele in Leipzig um die deutsche Jugendmeisterschaft ausgetragen. 9 Spieler der Sp.Vgg 1907 Ludwigsburg waren dabei.
1945 war der zweite Weltkrieg zu Ende. Doch trotz vieler Sorgen im Alltag gab es einige Unermüdliche, die aus den Trümmern neues Leben erwecken wollten. Bereits im September 1945 stand wieder eine 1. Herrenmannschaft auf dem Feld.
1946, die Zeiten normalisierten sich langsam und das galt auch für den Spielverkehr. Verbandsspiele in „einfacher Runde“ gegen württembergische Vereine wurden durchgeführt. Die Abteilung wuchs schnell wieder auf über 50 Mitglieder an. Eine zweite Mannschaft wurde aufgestellt, eine Damenmannschaft formierte sich und eine Jugendmannschaft konnte zusammengebracht werden.
1947 ist die Teilnahme mit 3 Mannschaften am 1. Gmünder Hallenturnier zu erwähnen. Die Spiele dauerten 7,5 Minuten und wurden mit jeweils 5 Spielern durchgeführt. Überraschend wurde die 2. Mannschaft Turniersieger.
1949 gab es dann sogar internationalen Sportbetrieb zu verzeichnen. Dank der persönlichen Beziehungen des zweiten Vorsitzenden Philipp Weyrich war es gelungen, einen Schweizer Club an Pfingsten nach Ludwigsburg einzuladen. Der HC Olten, in seiner Heimat zu den führenden Hockeyvereinen zählend, reiste mit einer ca. 30 Mann starken Expedition an. Die Schweizer Flagge wehte über dem Stadion. Ca. 3000 bis 4000 Zuschauer sowie geladene Prominenz feierten die Spieler und sahen ein Spiel der besonderen Qualität. Der gesellschaftliche Rahmen, großzügig von der Stadt Ludwigsburg unterstützt, konnte sich sehen lassen.
Kurz darauf verließ die Hockeyabteilung den Hauptverein SpVgg 07 Ludwigsburg wegen grundsätzlicher Meinungsverschiedenheiten. Man erinnerte sich an das Jahr 1912 und wieder wurde ein eigener Hockeyverein gegründet. Diesmal wurde der noch heute gültige Name „Hockeyclub Ludwigsburg 1912“ gewählt.
1950 wurde dem HC Olten ein Gegenbesuch abgestattet. Der Ausgang der Spiele war nebensächlich, im Vordergrund standen die großzügige Gastfreundschaft der Menschen in Olten. Der HCL war dabei nebenbei der erste deutsche Hockeyverein, der in die Schweiz reisen durfte.
Ostern 1951 veranstaltete der HCL ein erstes Jugendturnier. Mannschaften aus Bayern, Baden und Württemberg waren angereist. Die Damen unternahmen ihre erste Auslandsreise in die Schweiz nach Luzern. Auch die Damen erlebten unvergessliche Tage in der Schweiz.
1952 konnte das 40jährige Jubiläum gefeiert werden. Der Festakt fand leicht verspätet zum Gründungstag erst Anfang Mai / Juni im Bahnhotel statt. Aber es gab noch etwas anderes zu feiern: Am 16.03.1952 errang die 1. Herrenmannschaft zum ersten Mal die württembergische Feldmeisterschaft gegen die TSG Ulm. In der anschließenden Vorbereitung auf die Deutsche Meisterschaft wurde alles getan (Vierr als tech. Leiter, A. Würch als Trainer), um die Mannschaft auf „Vordermann“ zu bringen. Doch bei den Spielen um die Deutsche Meisterschaft schied man bereits im ersten Spiel gegen den elffachen bayrischen Meister HC Wacker München mit 0:3 Toren aus.
Zwei Jahrzehnte lang sollte der HCL an der Spitze des württembergischen Hockey stehen. Von 1952 bis zur Einführung der Bundesliga im Jahr 1969 konnten zahlreiche Meistertitel (sowohl Feld als auch später in der Halle) errungen werden. Man sprach von einem Abonnementmeister und zählte in diesen Jahren zahlreiche Titel:
14 Württembergische Feldmeisterschaften
1 Deutsche Vize-Meisterschaft 1962
1 Süddeutsche Meisterschaft 1964Zu Beginn des Jahres 1954 organisierte der HCL sein erstes Hallenturnier für die Jugend. Dieses Turnier hat auch heute seinen festen Platz im Terminkalender des HCL und anderer Sportvereine. Bis zu 350 jugendliche Spieler waren zu Gast beim HCL.
Die Trainingsbedingungen waren allerdings alles andere als optimal. Das Hallentraining im Winter 1954/ 1955 konnte nur provisorisch in einem Raum unter der Tribüne im Stadion durchgeführt werden. Trotzdem gab es bei diversen Hallenturnieren Achtungserfolge zu verzeichnen.
Die Damenmannschaft versuchte der Herrenmannschaft, die 1953 ihren Feldtitel erfolgreich verteidigen konnte, nachzueifern. Diese Bemühungen wurden am 03.04.1954 mit dem erstmaligen Erringen der württembergischen Meisterschaft belohnt. Dies sogar ohne Punktverlust.
Bei den Vorrundenspielen um die Deutsche Meisterschaft schieden die Damen dann gegen den Hessenmeister Eintracht Wiesbaden mit 1:2 Toren aus.
In den Silberschild-, Eichenschild- und Franz-Schmitz- Mannschaften standen inzwischen zahlreiche Spielerrinnen und Spieler des HCL. Genannt seien hier nur die Gebrüder Kranich, Frau Tränkle, Lore Kranich, Rose Schmidt und die Junioren Buck und Fegert. 1955 wanderte der Eichenschild nach Württemberg.
Im Winter 1955 / 1956 wurden erstmals in Württemberg Hallenmeisterschaften ausgetragen. Den HCL-Damen gelang auf Anhieb die 1. Hallenmeisterschaft. Die Herren mussten sich nach einer Niederlage im Endspiel gegen die Stuttgarter Kickers mit dem Vizetitel begnügen.
Auch 1956 wurde noch immer auf dem Hartplatz gespielt, was mit den Worten Steine, Staub als lebensgefährlich umschrieben wurde. Heute ist dies nicht mehr vorstellbar. Doch bis zu einem Rasenplatz sollten noch einige Jahre ins Land gehen.
1957 wurde die 1. Herrenmannschaft stark verjüngt. Noch heute bekannte Namen wie Pit Kranich und Charly Herkommer standen auf dem Spielfeld. 1958 konnte erstmals ein geordnetes Hallentraining durchgeführt werden.
Was sonst noch in den Jahren 1940 bis 1959 von Bedeutung war: Stundenlohn Arbeiter 1,96 DM 10 kg Kartoffeln 2,14 DM (Angaben Stand 1955) 1 kg Fleisch 5,01 DM 1954: Deutschland ist zum 1. Mal Fußballweltmeister Das Clubhaus, der neue Hartplatz und das Deutsche Finale (1960 – 1979)
1960 gelang dem HCL mit dem Gewinn der württembergischen Meisterschaft in der Halle ein Hattrick. Das Endspiel gegen den Lokalrivalen TSV Ludwigsburg wurde knapp mit 4:3 Toren gewonnen. Überragender Spieler war der damals 18 jährige Peter Kranich, der allein im Endspiel 3 der 4 Treffer zum Sieg beisteuerte.
1961 sollte ein wichtiges Jahr für den HCL werden. Am 14. April beschloss der Gemeinderat die Anlage von 2 Hockeyplätzen (1 Hartplatz, 1 Rasenplatz) für den HCL. Die Ausschreibungen gingen hinaus, Besprechungen folgten und Besichtigungsfahrten zu anderen Sportfeldern fanden statt. Langsam aber stetig wurde das Projekt durch die Dienststellen der Stadtverwaltung vorangetrieben. Ziel war die Eröffnung der Anlage im Jahr 1962 pünktlich zum 50-jährigem Bestehen.
1962 war es dann soweit. Nach dem Beschluss zum Bau der beiden Hockeyplätze gab es im Jahr 1961 wieder einen Grund zu feiern. Eine neue Vereinsanlage mit einem Hartplatz sowie einem Rasenplatz konnte rechtzeitig zum 50-jährigen Bestehen in Betrieb genommen werden.
Zur Anlage fehlte jetzt nur noch ein neues Vereinsheim. Dies sollte an der freien Ostseite stehen. Doch ein erstes Baugesuch im Jahr 1964 hatte keinen Erfolg. 1967 wurde ein zweiter Versuch gestartet. Im März 1967 wurde die Baugenehmigung erteilt. Im September 1967 konnte bereits Richtfest gefeiert werden. Der Winter wurde intensiv für die weiteren Arbeiten genutzt und die feierliche Einweihung erfolgte bereits am 9. März 1968. Es sollte erwähnt werden, was auch damals nicht selbstverständlich war: Wurden doch 50% der Kosten von den Mitgliedern durch Eigenleistungen gedeckt.
1985 wurden die zusätzlichen Dusch- und Umkleideräume zusammen mit dem damaligen Geschäftszimmer errichtet. Später wurde der Clubraum mit einer Küche erweitert.
Doch zurück ins Jahr 1962. In diesem Jahr wurde unter anderem auf Antrag des HCL die Durchführung einer Hallenmeisterschaft beschlossen. Und auch die sportlichen Erfolge blieben nicht aus. Der HCL errang 1962 erneut die württembergische Feldmeisterschaft.
Sowohl in der Halle als auch auf dem Feld wurde nach dem Abschlus der württembergischen Punktspielrunden an den deutschen Meisterschaften teilgenommen.
In der Zwischenrunde hatte man Heimrecht gegen den deutschen Rekordmeister HTC Uhlenhorst Mühlheim. Dieser wurde vor einer Rekordkulisse mit 1200 Zuschauern mit 2:1 Toren nach Hause geschickt. Somit erreichte erstmalig ein württembergischer Verein die Vorschlussrunde zur „Deutschen“. Diesmal musste man in den hohen Norden nach Hamburg reisen. Doch auch Klipper Hamburg konnte die Ludwigsburger nicht aufhalten. Der HCL kehrte mit einem 3:2 Sieg heim. Das Endspiel war erreicht. Gegner war der Titelverteidiger Berliner HC.
Auf dem Feld hatte Fortuna ein Einsehen und man konnte sogar Heimrecht im Endspiel genießen. Was für ein Ereignis für Ludwigsburg! Doch eine Niederlage mit 0:3 Toren gegen den Berliner HC machte den Traum von einem Titelgewinn zunichte.
1968 stand der HC Ludwigsburg wiederum in einem Finale um die Deutsche Meisterschaft. Gegner war diesesmal die HG Nürnberg. Doch auch in der Halle sollte der Traum vom Gewinn einer Deutschen Meisterschaft nicht in Erfüllung gehen. Man unterlag mit 6:9 Toren. Der abendliche Empfang in Ludwigsburg war dennoch überwältigend.
1969: Die Hockey-Bundesliga wird gegründet. Der HCL ist mit dabei. Grundlage war der Titelgewinn der letzten württembergischen Feldmeisterschaft.
Mit dem Thema Bundesliga begann eine neue Ära in der Vereinsgeschichte. Durch eine gute Vorbereitung wurde gleich in der ersten Runde ein 3. Platz belegt.
Einen sportlichen wie auch gesellschaftlichen Höhepunkt gab es im Jahre 1969 durch den Besuch der kanadischen Nationalmannschaft zu verzeichnen. Die Nordamerikaner befanden sich auf einer Europareise und machten auf der Reise zu einem vorolympischen Turnier in München Station in Ludwigsburg. Die freundliche Aufnahme durch den HCL überraschte die kanadischen Gäste sehr angenehm. Die Gastfreundschaft hatte jedoch seine Grenzen, denn den sportlichen Vergleich entschied der HCL mit 2:1 Toren für sich.
In der Zwischenzeit hatte Horst Ruoss die Trainerarbeit übernommen. Neue Ideen gaben dem Ludwigsburger Spiel frische Impulse. So wurde am Ende der Bundesligaserie ein sehr guter 4. Platz belegt.
Die württembergischen und süddeutschen Hallenmeisterschaften 1971/72 standen unter dem Motto Hallenbundesliga. Wie schon 1969 auf dem Feld war der inzwischen 14. Württembergische Hallentitel Grundlage zur Qualifikation einer neu gegründeten Hallenbundesliga 1972/73. Mit einem Sieg gegen die Mannschaft aus Ulm sicherte man sich den letzten noch zu vergebenden Platz aus dem Süden für die neue Liga. So war man Gründungsmitglied sowohl in der Feld- als auch in der Hallenbundesliga.
1977 musste der HCL sich von der Bundesliga sowohl im Feld als auch in der Halle wieder verabschieden. Die goldenen Zeiten sollten trotz großer Anstrengungen vorerst vorbei sein.
Im Jahr 1979 ging ein Wunsch vieler Vereinsmitglieder in Erfüllung. Drei Tennisplätze konnten ihrer Bestimmung übergeben werden.
Was sonst noch in den Jahren 1960 bis 1979 von Bedeutung war: Stundenlohn Arbeiter 10,40 DM Rekorde: 100 m 9,9 sec Jim Hines (USA) 1968 1 kg Fleisch 10,15 DM 10 kg Kartoffeln 6,44 DM (Angaben Stand 1975) Sportliche Magerkost, der erste Kunstrasen und eine Halle zum Wohlfühlen (1980-1999)
Das Jahr 1982 brachte das 70-jährige Vereinsjubiläum. Aber nicht weniger wichtig war der Umzug der Hallenspiele von der Rundsporthalle / Bildungszentrum West in die neue Alleenhalle. In dieser schönen Halle verbringt der HCL noch heute die Wintersaison. Bei der Konstruktion dieser Halle kann man vor dem Architekten nur den „Hut ziehen“. Selbst nach Jahrzehnten wirkt die lichtdurchflutete Halle noch modern. Nicht nur in Ludwigsburg wird man um diese Halle beneidet.
1984 war es dann mit dem neuen Kunstrasen soweit. Zur Einweihung war die malaysische Nationalmannschaft zu Gast.
Der sportliche Höhenflug des HCL erlitt in der Folgezeit leider einen Einbruch. 1985 musste von der 1. Herrenmannschaft in der Halle sogar der bittere Gang sogar von der Regionalliga in die Oberliga Württemberg angetreten werden – der sportliche Tiefpunkt in der 2. Hälfte des Jahrhunderts.
Im Oktober 1990 standen die Damen im Mittelpunkt des Vereinsgeschehens. Gleich im ersten Jahr als Aufsteiger von der Oberliga in die Regionalliga Süd hatte man sich für die Aufstiegsrunde zur Bundesliga qualifiziert. Sollte nach 13 Jahren Abstinenz wieder eine Mannschaft des HCL in der Bundesliga spielen? Leider scheiterte die Damenmannschaft nach einem gewonnenen Halbfinale (3:1 gegen des TSV Ludwigsburg) im „Endpiel“ gegen die Zehlendorfer Wespen mit 1:3 Toren.
4 Jahre später wurde wiederum der 1. Platz in der Regionalliga/Süd erreicht. Erneut konnte daher ein Versuch im Unternehmen Aufstieg Bundesliga Damen unternommen werden. Diesmal musste man im Halbfinale mit 0:1 Toren die Segel streichen.
1997 konnte die 1. Herrenmannschaft in der Halle nach 13 langen Jahren in der Oberliga den Aufstieg in die 2. Regionaliga-Süd feiern. Die Oberligarunde wurde mit einer makellosen Bilanz von 14 Siegen erfolgreich abgeschlossen. Als Oberligameister BW war man für die Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigt. Die Mannschaften aus Wiesbaden und Speyer wurden geschlagen. So stand nur noch die Mannschaft aus Obermenzing (Bayernliga) dem Aufstieg im Weg. Am Ende stand es 10:5.
1999 gab es dann wieder Grund zum Feiern. Dem HCL wurde am 11. September ein runderneuerter Kunstrasenplatz übergeben.
Dabei wurden die Kosten zu einem Großteil von der Stadt Ludwigsburg übernommen. Zur Einweihung gab es einen großen Sportnachmittag und die Bundesliga-Mannschaft von der TG Frankental war zu Gast auf der HCL-Clubanlage.
Auch sportlich war das Jahr 1999 sehr erfolgreich. Die 1.Herrrenmannschaft schaffte auf dem Feld den Sprung von der 2. Regionalliga Süd in die 1.Regionalliga Süd.
Was sonst noch in den Jahren 1980 bis 1999 von Bedeutung war: Stundenlohn Arbeiter 17,23 DM Mark 10 kg Kartoffeln 3,30 Mark (Angaben Stand 1913) 1 kg Fleisch 11,83 DM Rekorde: 110 m Hürden 12,91 sec., Colin Jackson (USA) 1993 Der HCL ist in, Abenteuer Bundesliga. Jetzt kommen die Mädchen! (ab 2000)
Das neue Jahrtausend startete sportlich mit Licht und Schatten. Beide erste Mannschaften, sowohl die Herren als auch die Damen, durchlebten gefeierte Erfolge und schmerzvolle Niederlagen gleichermaßen. Der wenig schmeichelhafte Begriff der „Fahrstuhlmannschaft“, er hätte Anfang der 00er-Jahre für den HCL erfunden werden können.
Die Herren mussten schon 2001 die 1. Regionalliga wieder verlassen, im Feld und in der Halle, gleiches galt für das Damenteam. Allerdings punkteten die Damen im Folgejahr bereits wieder mit dem Gewinn der Landesmeisterschaft – verlustpunktfrei!
Die Krönung erfolgte jedoch in den Aufstiegsspielen gegen den Meister der Bayernliga, den HC Schweinfurt. Gab es beim Hinspiel am 24.02.2002 in Schweinfurt noch eine knappe Niederlage mit 3:4 Toren zu verzeichnen, folgte am 02.03.2002 ein überzeugender 6:1-Sieg vor heimischen Publikum. Der Aufstieg in die Regionalliga Süd war damit geschafft!
Auch wenn es sportlich im Aktivenbereich nicht immer rund lief, so konnte der Club mit seiner starken Jugendabteilung zunehmend glänzen. Vor allem Jugendleiter Helmut Schmidt, seine Frau Iris und Susann von Graevenitz hatten bereits seit einem Jahrzehnt die Weichen für einen starken Zulauf von Jungen und Mädchen gestellt. Aber nicht nur die Anzahl von rund 200 (2010) Jugendlichen konnte sich sehen lassen, auch das Training selbst wurde zunehmend auf Leistung ausgerichtet. Mit den Jahren wurden immer mehr, vor allem Jungs, in die Landesauswahl berufen. Malte Nübel und Arne Huber bestritten mit der Jugendnationalmannschaft auch internationale Matches.
1999 belegten die von Helmut Schmidt trainierten Knaben A bei der Deutschen Meisterschaft den 3. Rang, ein Jahr später wurde die männliche Jugend B Vierter bei der Endrunde in Ludwigsburg.
In den Folgejahren durften die männlichen Jugendmannschaften immer wieder Landestitel einsammeln und 2008 waren es die Knaben A, die darüber hinaus auch Süddeutsche Meister und Deutscher Vizemeister wurden. Raphael Schmidt und Felix Mayer, zwei der Leistungsträger in diesen Jahren, wurden ins Jugend-Nationalteam berufen, später folgten ihnen Tobias Weißer und Luis Knisel.
Mitte des Jahrzehnts stabilisierte sich auch das sportliche Leistungsvermögen des 1. Herrenteams und 2006 wehte erstmals seit 30 Jahren wieder Bundesligaluft durch die Alleenhalle. Drei Jahre lang konnte die Klasse zunächst gehalten werden. Schon 2007 wiederholten die Männer unter Helmut Schmidt diese Leistung auch auf dem Feld – der Jubel kannte keine Grenzen!
Am Ende der Dekade glänzten auch die HCL-Damen wieder. Sie gewannen die Relegation zur Regionalliga klar. Dabei konnten sie eine Heimkehrerin begrüßen: Hockeyass Irene Schickardt, damals mit einem Stipendium in den USA professionell unterwegs und nun wieder für Ludwigsburg auf dem Platz, schoss in ihrem ersten Einsatz prompt den Siegestreffer.
Auch jenseits des Hockeyplatzes ereignete sich in diesem Jahrzehnt viel. Bereits in den 90er Jahren wurde aus einem zunächst unbedeutenden Turnier der Minis ein Kinderfest und mit den Jahren das inzwischen legendäre Fest zum 1.Mai. Inzwischen begrüßen die HCLer weit mehr als tausend Gäste, auch weit über die Hockeygemeinde hinaus.
Überhaupt wurden im ersten Jahrzehnt nach 2000 einige Veranstaltungen etabliert, die heute zum festen und erfolgreichen Programm des Hockeyvereins gehören. So gab erstmals 2003 Frank „Wally“ Weitenhagen dem nachdrücklichen Drängen von Susann von Graevenitz nach. Er plante gemeinsam mit ihr das 1.Hockeycamp des HCL und im ersten Jahr besuchten bereits 32 Kinder das einwöchige Ferienprogramm für Vereinskinder.
Die Mitgliederzahlen wuchsen Jahr für Jahr. 2006 zählte der Vorstand 513 junge und alte Hockeyfreunde unter dem Dach des Clubs. Für die anfallende Arbeit musste neben Gaby Josek in der Geschäftsstelle dringend Unterstützung her. Die wurde direkt in der Familie gefunden. 2008 wurde Sohn Michael erster Zivildienstleistender des HCL und somit Stammvater vieler darauf folgender Generationen von ZDLs und FSJlern.
Zivildienstleistende / Absolventen des Freiwilligen Sozialen Jahres 2007 Michael Josek 2009 Janick Thum 2010 Pascal Stumpp 2012 Raphael Schmidt, Marcel Stumpp 2013 Leo Filli 2014 Daniel Krieg 2015 Yannic Gruber 2016 Svenja Krollmann, Eric Aichele 2017 Maike Fritz, Moritz Renz 2018 Helen Unkel, Lennart Siebe 2019 Marian Fritz, Nils Honhon 2020 Sofie Diefenbach, Johannes Oberlies Und auch in der Koordination des Trainings- und Spielbetriebs muss Verstärkung her. Mit dem damals 24-jährigen Daniel Weißer stellt der Verein 2010 seinen ersten hauptamtlichen Angestellten ein, Jahre später wird er Clubmanager des HCL.
Seit 2009 erfüllt sich ein lange gehegter Wunsch des Clubs. Mit Gründung des HCL-Fördervereins gelingt es, das finanzielle Engagement von Förderern und Freunden noch besser abzustimmen und Unterstützung zielgerichtet zu leisten. Erster Vorstand der Fördervereins wird der ehemalige Vorsitzende des Hauptvereins Reinhold Tränkle.
Einen in der Breite historischen Moment erlebt der HCL am Anfang des Jahres 2011. In allen vier männlichen Jugendwettbewerben stehen Mannschaften in der Endrunde um die Süddeutsche Meisterschaft. Die U14 von Trainer Severin Schmidt wird dabei Süddeutscher Vizemeister. Leo Fili und Lukas Schurig aus diesem Team werden später wichtige Stützen der 1. Herrenmannschaft. Luis Knisel wird später viele Jahre die Top-Teams des Düsseldorfer HC und des Mannheimer HC verstärken.
Überhaupt bildet sich in diesen Jahren die HCL-Mannschaft heraus, die den Club dauerhaft stabil in der Bundesliga etablieren wird. David Hanel als Spielgestalter und Tobias Weißer für sieben Jahre als verlässlicher Schlussmann sind ebenso Stützen wie Max Bachmann, einer der beständigsten Verteidiger in der 2.Bundesliga. Auch Spieler wie Adrian Thum, Marcel Stumpp, Vicco Veigel und Nils Scheu aus diesen Jahrgängen werden später das Ludwigsburger Leistungshockey über Jahre mitgestalten. Die kongenialen Partner Raphael Schmidt und Felix Mayer bilden in dieser Zeit das eindrucksvolle Aushängeschild des HCL.
2012 bringt nennenswerte Einschnitte für den HCL. Die ersten 100 Jahre der Vereinsgeschichte werden mit einem umfangreichen Festprogramm gefeiert. Höhepunkt ist der Festakt im Kulturzentrum der Stadt am 23. März. Mit dabei ist der Präsident des DHB Stephan Abel, Bürgermeister Konrad Seigfried und Sportkreispräsident Matthias Müller. In seiner Festrede lässt Matthias Wißmann, ehemaliger Bundesverkehrsminister und vormals Bundesligaspieler des HCL, die wechselhafte Geschichte seines HCL noch einmal lebendig werden.Auch jenseits des Festakts wird gefeiert – eigentlich das ganze Jahr. Den Anfang macht im Februar die 1. Herrenmannschaft mit dem Wiederaufstieg in die zweithöchste Deutsche Klasse – das schönste, wenn auch nicht angekündigte – Geschenk an den Club.
Auch die Damen steigen auf, in die 2. Regionalliga. Es folgt die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaft der männlichen Jugend A in der Alleenhalle, selbstverständlich mit Teilnahme eines HCL-Teams.
Ein 24-Stunden-Hockeyturnier in der Ludwigsburger Alleenhalle wird im März veranstaltet, von dem noch viele Jahre später Legendäres berichtet wird.
Das Thema „100 Jahre HCL“ greift auch die Gruppe auf, die im Mai am traditionellen Pferdemarkt mitmarschiert. Anschließend gibt es viel Lob für den Club, der nicht nur mit 140 Teilnehmern das zahlenmäßig größte Feld im Umzug stellte, sondern auch teilweise in historischen Hockeytrikots und -materialien auftrat. Im September veranstaltet der Verein ein großes Turnier für aktive Damen- und Herrenmannschaften und ein Übernachtungsfest für die Kleinsten auf dem Clubgelände.
Überschattet wird das Jahr vom Tod von Walter Paal. Über viele Jahre stand er der Ludwigsburger Hockeygemeinde als Präsident vor, länger als jeder andere. Die Jubiläumsfeier bildete den krönenden Abschluss seines Engagements für den HCL. Kurz darauf trat er zurück, wenige Wochen darauf starb er. Er hat den Club 23 Jahre geprägt.
Der neue Mann an der Spitze heißt Achim Schröter. Die Mitgliederversammlung 2012 wählt den ehemaligen Schlussmann der Herrenmannschaft zum neuen Präsidenten.
Auch in anderer Beziehung ist dieses Jahr der Beginn einer neuen Zeitrechnung. 2012 gibt der Ludwigsburger Gemeinderat seine Zustimmung für den Bau des Sportzentrum Ost. Damit ist der Weg frei für ein Bauprojekt der ganz besonderen Art.
Wolfgang Reisser, viele Jahre nicht nur sportlicher Rückhalt der Bundesligamannschaft sondern inzwischen auch längstens erfolgreicher Architekt und Wohnbau-Unternehmer, macht für sich und seinen HCL damit einen Traum war. Was zunächst lediglich ein neues Clubheim werden sollte, mausert sich zu einem wohl einzigartigen Projekt, dem Sportzentrum Ost, welches nicht nur neue Heimat für den HCL werden wird, sondern Magnet für Anhänger verschiedenster Sport- und Freizeitarten. Träger ist die Wolfgang-Reisser-Stiftung, die sich ganz der Förderung des Hockeysports verschrieben hat.
2013 kann die 1.Herrenmannschaft auch im dritten Anlauf nach 2008 und 2010 den Abstieg aus der 2. Bundesliga nicht verhindern. Neuer Cheftrainer wir nach dem Rücktritt von Stephan Tschierschwitz Daniel Weißer.
Im September beginnen die Bauarbeiten für den dringend benötigten 2. Kunstrasenplatz. Der finanzielle Aufwand ist erheblich, die Mitglieder beschließen eine Umlage. Hinzu kommen großzügige Einzelspenden. Die Finanzierung ist aber nur die eine Seite. Schmerzhaft ist für viele der Verlust des Rasenplatzes, der für Generationen nicht nur Sportplatz war, sondern auch vielgenutzte Multifunktionsfläche.
Ins kollektive Clubgedächnis eingegraben hat sich der 30.11.2013: Nach über 35 Jahren holen die Füchse bei einem Punktspiel erstmals wieder alle 3 Punkte auf Degerlochs Höhen! In der 2. Hallen-Bundesliga schlugen sie den Erzrivalen HTC Stuttgarter Kickers deutlich mit 7:3. Selbst gestandene Hockeyrecken aus der Bundesligamannschaft der 70er Jahre haben bereits beim Pausenstand von 6:0 Tränen in den Augen.
Der Triumph gegen die Blauen aus Degerloch wiederholt sich im Januar 2014 in der heimischen Alleenhalle. Das 9:5 versetzt nicht nur die 600 Zuschauer in Begeisterung, sondern ebnet auch den Weg zur Meisterschaft. Nach 37 Jahren der Abstinenz kehrt das Herrenteam vom Fuchshof zurück in die 1. Hallen-Bundesliga. Die Ludwigsburger Kreiszeitung berichtet auf der Titelseite.
Auch im Feld geht es für die Herren eine Etage höher: Gegen den ASV München setzen sie sich um einen Platz in der 2. Bundesliga durch.
Das Jahr 2014 steht auch für bauliche Weichenstellungen. Am 1. August erfolgt der erste Baggerbiss für den Bau des Sportzentrum Ost im Beisein von OB Werner Spec. Es wird dem Club nach Fertigstellung eine zukunftsgerichtete Infrastruktur bieten, wie sie in Hockeydeutschland so wohl nicht noch einmal zu finden ist. Auch der zweite Kunstrasenplatz wird feierlich eingeweiht. Aber auch der „alte“ Platz braucht nach 15 Jahren endlich einen neuen Belag. Die Bauarbeiten hierzu werden noch im laufenden Jahr abgeschlossen. Endlich gibt es für die inzwischen rund 600 Clubmitglieder ausreichend Platz, der Hockeykugel nachzulaufen!
Der Aufstieg in die 1. Bundesliga entpuppt sich zunächst nur als Strohfeuer. Die Hallenspieler des HCL müsen schnell erkennen, dass ihre Kontrahenten in Sachen Athletik, Dynamik und Personaldecke im wahrsten Sinne „in einer anderen Liga“ spielen. Der direkte Abstieg im Januar 2015 ist die Folge dessen. In der Feldsaison sieht es deutlich besser aus. Die 2. Liga kann erstmals gehalten werden und wird zumindest für die kommenden 7 Jahre gesichert.
Der lange gehegte Wunsch nach einem Sommerfest der aktiven Mannschaften erfüllt sich im Sommer. Die „Nacht der Roten“ findet nachhaltige Resonanz und etabliert sich dauerhaft als ausgelassene Party mit Sport und Spiel, Musik und Bombenstimmung. Die Spielerinnen und Spieler selbst wählen aus ihrem Kreis die Hockeyspieler des Jahres. Erste Träger dieses begehrten Titels sind Vroni Dorda bei den Damen und der erst 16-jährige Hannes Beck bei den Herren.
Spielerin des Jahres Spieler des Jahres
(1. Mannschaft)Spieler des Jahres
(2. Mannschaft)2015 Vroni Dorda Hannes Beck — 2016 Sophia Schmidtmer Manuel Baitis — 2017 Verena Buck David Hanel Finn Freund 2018 Annalena Jäger Lukas Schurig Finn Freund 2019 Lara Lückehe Felix Mayer Tim Miller 2020 geheim geheim geheim Bei der „Nacht der Roten“ 2015 verabschiedet sich mit Andi Wörz auch ein Leistungsträger aus dem Kreis der 1. Herrenmannschaft. Ãœber 15 Jahre war der talentierte Spieler explosiver Ausgangpunkt der HCL-Angriffe und Publikumsliebling.
Der Bau des Sportzentrums geht derweil stetig voran. Das Richtfest lässt bereits erahnen, welche Möglichkeiten sich auf über 4600 qm Fläche eröffnen werden.
Sportlich geht es in diesen Jahren deutlich bergauf. Der Jugendbereich schöpft aus einem immer breiteren Fundus von Nachwuchstalenten. Vor allem die Mädchen kommen nun immer besser in Fahrt. Während sie um die Jahrtausendwende deutlich im Schatten ihrer männlichen Altersgenossen standen, tragen Ende des Jahrzehnts mehr weibliche Jugendspielerinnen weinrot-schwarz. Das kommt in mehreren Landesmeisterschaften und Spitzenplätzen bei nationalen Wettbewerben zum Ausdruck.
Die Bundesligamannschaft steigt am Ende der Hallensaison 2015/2016 postwendend wieder in die höchste Spielklasse auf. Dafür erfährt das Team eine besondere Ehrung: Bei der Wahl zur „Mannschaft des Jahres 2016“ der Stadt Ludwigsburg können sich die Weißer-Schützlinge erstmals gegen die sehr populären und erfolgreichen Vereine aus Basketball und Tanzsport durchsetzen. Auch Iris Schmidt wird als „Trainerin des Jahres 2016“ von der Stadt für ihre jahrzehntelange aufopfernde Arbeit mit den Jüngsten im Club gewürdigt.
Jule Fischer ist der neue HCL-Star der Mädchenriege. Die Spielerin der Weiblichen Jugend B wird im Juni 2017 zum Lehrgang der U16-Nationalmannschaft eingeladen. Ihren ersten Länderspieleinsatz hat sie gegen die Mannschaft von Argentinien. Sie ist die erste Ludwigsburgerin seit Jahrzehnten, die im Nationaltrikot aufläuft.
Die Mädchen A von Trainer Tobias Weißer machen im Februar 2017 Schlagzeilen. In Darmstadt werden sie Süddeutscher Meister. Auch bei der Deutschen Endrunde können sie glänzen. Unter den Besten Deutschlands belegen sie Platz 4.
Das Sportzentrum Ost ist vollendet! Die neue Heimat des HCL bietet dem Club nicht nur neue, moderne Geschäftsräume, sondern auch eine Wohngemeinschaft für Hockeyspieler, eine Hockeyhalle im Untergeschoss, ein gemütliches Kaminzimmer, dazu Sitzungs- und Schulungsräume. Hinzu kommt die AUSZEIT, ein zweckmäßiges, komfortables Sporthostel mit 17 Zimmern und rund 100 Übernachtungsbetten. Mit zu den ersten Gästen gehört die US-amerikanische Herren-Nationalmannschaft, die in Ludwigsburg ein Trainingscamp abhält. Das Spiel gegen den Bundesligakader des HCL endet 3:3.
Inzwischen betreiben die Hockeyfreunde eine Eigenmarke, die AKTIVZEIT. Unter diesem Label werden ab sofort Programme mit viel Sport, Spiel und Spaß für Kinder und Jugendliche angeboten. Eine HCL-Mitgliedschaft ist nicht nötig um mitzumachen. Kurse, Ferienprogramme oder eine spezielle Ballschule bereichern nun das Angebots des Hockeyvereins.
2018 werden wieder Bauwerkzeuge verteilt: Neben den Hockeyplätzen entsteht ein Bewirtungscontainer, der künftig für frische Getränke, Leckeres vom Grill oder Kaffee und Kuchen sorgt. Gleich daneben entsteht eine überdachte Terrasse, auf der der Verzehr stattfindet. Hinzu kommt eine Außentoilette. Weiteres Element der Bautätigkeit ist eine dreistufige Zuschauertribüne, die über 100 Gästen Platz und beste Sicht auf das Spielgeschehen bietet. Bemerkenswert ist, dass das ganze Bauprojekt in Eigenregie und durch die Arbeitsleistung von fleißigen Clubmitgliedern Wirklichkeit wird. Die Baukosten von 80.000 € werden durch spendable Gönner und Sponsoren beigesteuert.
Im Hitzesommer 2018 findet der letzte und sehnsüchtig erwartete Bauabschnitt des Sportzentrums regen Zuspruch: Das erfrischende Freibad ist ab sofort Treffpunkt der Hockeygemeinde. Mit einer Poolparty wird das Naturbecken angemessen eingeweiht und in Besitz genommen.
Bei der Mitgliederversammlung 2019 gibt es eine Ablösung im Präsidentenamt. Nach sieben Jahren erfolgreicher Arbeit verabschiedet sich Achim Schröter. Als sein Nachfolger wird Jürgen Schindler von den anwesenden Mitgliedern gewählt.
Die Feldsaison 2018 / 19 erlebt eine noch nie dagewesene Dominanz. Mädchen A und B, Knaben A und B – vier Landestitel holen die HCL-Jugendteams nach Ludwigsburg!
Auch in der Halle strahlt der HCL. Die Mädchen A und beide Mannschaften der weiblichen Jugend holen den roten Wimpel der Landesmeister. Damit nicht genug, alle drei Teams qualifizieren sich für die deutsche Endrunde der besten acht ihres Jahrgangs. Kein anderer deutscher Club kann ähnliches vorweisen! Die Mädchen A krönen ihren Triumph mit dem Gewinn des Süddeutschen Titels und der Deutschen Vizemeisterschaft. Presse und Fernsehen berichten. Der HCL verfällt in einen kollektiven Siegestaumel!
Stand: April 2020